Weite Landschaft, eine atemberaubende Tierwelt und exotische Speisen – das sind nur einige Aspekte, die Namibia ausmachen. Auch für Journalisten bietet es viele Möglichkeiten – und gerade für Deutsche. Denn in der ehemaligen Kolonie ist die deutsche Sprache in der Medienbrache allgegenwärtig. Angehende deutschsprachige Journalisten können daher in Namibia in ihrer Muttersprache arbeiten, wobei gute Englischkenntnisse für Arbeit und Alltag trotzdem unerlässlich sind. Die Auch die für Afrika sehr gute Pressefreiheit macht Namibia für Journalisten zu einem attraktiven Ziel.
Von Saskia Hein
Während in Deutschland die Verantwortung als Praktikant öfter nicht so groß ist, wird man bei den deutschsprachigen namibischen Medien in der Regel als vollwertiges Redaktionsmitglied beachtet – und bekommt meist dieselben Aufgaben wie festangestellte Mitarbeiter. Dies liegt zum großen Teil auch daran, dass es an (deutschsprachigen) Journalisten fehlt und jeder mit Wissen und Talent gut gebraucht werden kann.
Zu den deutschen Medien in Namibia gehören der private Radiosender Hit Radio Namibia und der staatliche Radiosender NBC, mit seinem Deutschen Hörfunkprogramm, sowie die Tageszeitung Allgemeine Zeitung. Sie ist die älteste Tageszeitung des Landes und existiert seit über 100 Jahren. Diese Medien berichten vor allem für die deutschsprachige Gemeinschaft, die rund 10.000 Mitglieder hat, die meist meisten in und um die Hauptstadt Windhoek herum leben.
Gute Chancen beim Radio, Studium möglich
Vor allem für Radiointeressierte gibt es bei den deutschen Sendern in Namibia gute Möglichkeiten, sich selbst auszuprobieren. Man kann sich auf unterschiedliche Arten einbringen: Pressekonferenzen besuchen, Töne schneiden, Beiträge konzipieren und auch selbst einsprechen. Oft darf man live-on-Air moderieren – eine Erfahrung, die man in Deutschland als Praktikant nur selten machen darf. Dank Internetradios können einem Freunde und Verwandte Zuhause in Deutschland sogar zuhören.
Namibia eignet sich für angehende Online-Journalisten aber nicht nur als Praktikumsland, sondern auch für ein Auslandssemester. An der Namibia University of Science and Technology, kurz NUST, können Studierende im sechsten Semester, im Window of Mobility, nach Namibia reisen. Besonders interessant ist das für Studierende im Fachbereich Online-Journalismus, die den Schwerpunkt auf den internationalen Journalismus gelegt haben.
Für Praktikum und Studium kann man Zuschüsse im International Office der Hochschule, bei Erasmus+ und bei der Stelle für Auslandsbafög beantragen. Trotz der finanziellen Unterstützung muss man das Visum selbst beantragen und sich rechtzeitig um die erforderlichen Unterlagen kümmern. Auf der Seite der Namibischen Botschaft sind alle benötigten Dokumente aufgelistet.
Schmelztiegel für Studenten aus aller Welt
Wenn Arbeits- oder Unitag in Namibia zu Ende sind oder Wochenende ist, wird es alles andere als langweilig. Windhoek bietet etliche Möglichkeiten auszugehen und viele Restaurants die sowohl namibische als auch Gerichte aus aller Welt servieren. Das Land zieht Studenten und Praktikanten aus aller Welt an, mit denen man schnell in Kontakt kommt und neue Freundschaften schließt.
Sobald man genug von der Hauptstadt hat, findet man schnell ein paar Leute, mit denen man Ausflüge durch das Land unternehmen kann. Da es in Namibia kaum öffentliche Verkehrsmittel gibt, ist das Mieten eines Autos für Unternehmungen Pflicht.
Mit dem Mietauto ab in die Wüste
Das Fahren dort erfordert mehr Konzentration als in Deutschland, da viele Straßen nicht geteert sind und man auf der linken Seite fährt. Die vielfältige Landschaft entlohnt später für die Strapazen: Man entdeckt Wüsten mit hohen Sanddünen, das Meer, den Fish River Canyon, die verlassene Geisterstadt Kolmanskuppe oder die Elefanten, Löwen, Giraffen und Zebras im Etosha Nationalpark.
Namibia lohnt sich also in dreifacher Hinsicht: Für ein Praktikum, ein Studium, aber auch für die abwechslungsreiche Zeit, die man dort genießen kann.