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Partnerhochschule Dartmouth – Interview mit Ilma Bojadzic

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„Macht auf jeden Fall ein Auslandssemester, ihr werdet es nicht bereuen!“

Ein Semester im Ausland verbringen – die Entscheidung kam für Ilma Bojadzic ziemlich spontan. Denn statt eine Praxisphase zu belegen, die im fünften Semester ihres Bachelors in Onlinekommunikation vorgesehen ist, studiert Ilma nun für ein halbes Jahr an der UMAss Dartmouth in den USA. Im Interview erzählt sie von der großen Unterstützung seitens der h_da-Professoren, den Herausforderungen der Studienfinanzierung und ziemlich ungewöhnlichen Orten, an denen Klausuren in Amerika geschrieben werden.

Von Tabea Stock

Seit dem Wintersemester lebst du nun in den USA hast du das Gefühl, dich schon eingelebt zu haben?

Das Semester in den USA hat schon Anfang September begonnen, nach drei Monaten habe ich mich also auf jeden Fall schon eingelebt. Der erste Monat war etwas holprig, weil alles neu war und alle Leute kennenlernen musste. Die Monate danach waren super entspannt, wir sind viel gereist, haben viel gefeiert und natürlich auch viel gelernt. Jetzt sind es nur noch einige Tage bis zum Ende und die Vorstellung nächstes Semester nicht mehr hier zu sein, bricht mir ein bisschen das Herz.

Wie kam es dazu, dass du dich für ein Auslandssemester entschieden hast?

Ich habe mich ziemlich spontan dazu entschieden. Eigentlich wäre dieses Wintersemester unser Pflichtpraktikum vorgesehen, als Prof. Pleil uns jedoch darüber informiert hat, dass es noch freie Plätze für ein Auslandssemester in den USA gibt, habe ich nicht lange gefackelt und mich beworben. Von der ersten Bewerbung bis zur offiziellen Zusage sind jedoch sechs Monate vergangen, ohne dass ich wirklich wusste ob alles klappt oder nicht.

Vor welche Herausforderungen wurdest du in der Planung gestellt?

Vor der Finanzierung hatte ich die größte Angst – in meinem Fall zumindest unbegründet. Ich habe den vollen Auslands-BAföG-Satz und außerdem das Fulbright-Reisestipendium sowie das PROMOS Stipendium bekommen. Da das Housing (Wohnen) an der amerikanischen Universität jedoch ziemlich teuer ist, bin ich ohne Zuschuss meiner Familie leider nicht über die Runden gekommen.

Von welchen Seiten der Hochschule hast du besondere Unterstützung erfahren?

Meine Dozenten, insbesondere Prof. Pleil und Prof. Jörs, haben mich immer ermutigt und unterstützt, indem sie ohne Wenn und Aber (und ziemlich spontan) Empfehlungsschreiben für mich verfasst haben. Toll war auch der Kontakt zu unserem Auslandsbeauftragten Prof. Schäfer, der mir keine Steine in den Weg gelegt hat, was die Anrechnung der amerikanischen Kurse angeht – so war nämlich kein Kurs „umsonst“, sondern wird voll angerechnet. Die meisten der anderen deutschen Austauschstudenten bekommen nämlich kaum bis keine Kurse angerechnet.

Wieso hast du die USA ausgewählt?

Ich wollte mein Auslandssemester auf jeden Fall in einem englischsprachigen Land machen – wieso also nicht gleich in die USA?

Wie wurdest du vor Ort in Stout aufgenommen?

Wir wurden schon vor Beginn des Auslandsstudiums sehr vom International Office der amerikanischen Hochschule unterstützt. Keine Frage war zu kompliziert und es wurde immer eine Lösung gefunden. Wir wurden vom Flughafen abgeholt und haben die ersten drei Tage an einer Orientierungsveranstaltung teilgenommen, die zum Kennenlernen der anderen internationalen sowie amerikanischen Studierenden diente.

Hast du das Gefühl, dass du sowohl von den Dozenten als auch den amerikanischen Kommilitonen integriert wirst?

Die Dozenten haben uns Austauschstudierende mehr als herzlich aufgenommen und integriert – selbst volle Kurse durften wir noch belegen. Für Gruppenarbeiten etc. wurde man von den amerikanischen Kommilitonen gut integriert, allerdings ist es schwieriger echte Freundschaften zu den „echten“ Amerikanern zu knüpfen. Die Studierenden mit internationalem Hintergrund waren dafür um einiges offener uns gegenüber.

Wie sehen deine Studieninhalte in der Onlinekommunikation aus, haben Dich die US-Kurse bereichert?

In den USA habe ich Marketing- und Management-Kurse belegt, die teilweise ähnlich zu denen in Deutschland sind. Die Kurse haben in jedem Fall meinen Horizont erweitert. Ich habe sehr viel mitgenommen, mich aber auch vorher intensiv damit auseinandergesetzt, welche Kurse ich wählen möchte. Damit ich in Deutschland keine Kurse mehr belegen muss, habe ich einen Kurs mehr belegt als vorgesehen – das war manchmal zwar etwas stressig, aber hat sich in jedem Fall gelohnt.

Und wie ist das Studium im Vergleich zu Dieburg?

Der größte Unterschied besteht in der Art der Lehre. In den USA besteht Anwesenheitspflicht, es müssen wöchentlich Aufgaben, sogenannte Assignments, eingereicht und Quizze bestanden werden. Zusätzlich gab es in den meisten Fächern zwei bis sogar drei Klausuren und eine große Gruppenarbeit. Das Arbeitspensum, hier Workload genannt, ist in den USA also um einiges höher. Funfact: In Deutschland studiere ich Onlinekommunikation, alle Klausuren werden aber mit Papier und Stift geschrieben – Onlineklausuren sind unvorstellbar. In Amerika aber habe ich eine Klausur sogar im Flugzeug geschrieben, da diese fast alle online bearbeitbar sind.

Abschließend: Was gibst du Studenten mit auf den Weg, die sich noch nicht sicher sind, ob sie ein Auslandssemester machen wollen?

Das Auslandssemester war die beste Entscheidung überhaupt. Ich habe nicht nur viel über mich selbst gelernt, sondern auch über die amerikanische Kultur. Ich konnte sehr viel von meinen belegten Kursen mitnehmen und meinen Horizont erweitern. Ich habe tolle Leute kennengelernt und nicht nur Freunde in den USA gefunden, sondern auch aus Portugal, China, Kolumbien und dem Rest der Welt. Macht auf jeden Fall ein Auslandssemester, ihr werdet es nicht bereuen!

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Autor: kunDAbunt

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